Deutsche Wünsche

So harsch, wie die Regierung die Energiewende diktiert hat, sollte sie nun die Kapitalmärkte zähmen.

Die Deutschen fürchten sich vor der nächsten Finanzkrise – obwohl sie noch mitten in einer drinstecken. Innerhalb der kommenden zehn Jahre, so glauben drei Viertel der Bundesbürger, wird es erneut zu einer Wirtschafts- und Finanzkrise kommen. Damit stellen sie der Regierung ein vernichtendes Zeugnis aus. Nur jeder fünfte Deutsche glaubt, dass die bisherigen Anstrengungen und Regelungen der Politik reichen, um die nächste Krise zu verhindern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

Mehr Politik, mehr Regeln, mehr Engagement! Das wünschen sich die Deutschen von ihren Politikern, damit globale Probleme besser gelöst werden. Ob es um den Klimawandel, die Ausbeutung der Erde, die stärkere Regulierung der Finanzmärkte oder die Bekämpfung der Armut geht – bei all diesen Themen wollen sie, dass die Bundesregierung eine internationale »Vorreiterrolle« einnimmt. Wenn es nicht anders geht, halten sie sogar den politischen Alleingang für richtig.

Neun von zehn Befragten wollen beispielsweise ein energisches und notfalls sogar einsames Handeln beim Kampf gegen den Klimawandel. Acht von zehn Deutschen befürworten die Energiewende. Sie unterstützen also den Ausstieg Deutschland aus der Kernenergie, den Bundeskanzlerin Angela Merkel in den ersten Monaten dieses Jahres ohne Absprache mit anderen Regierungen durchsetzte. Von solchen Zustimmungsraten kann Merkel bei den meisten anderen Politikfeldern zurzeit allerdings nur träumen.

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