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Wunderbare „Fraulein“ im bayerischen Dress

Gürkchen aus dem Glas, Lyoner und Leberwurst, Pumpernickel und Gummibärchen – New Yorks Appetit auf deutsche Hausmannskost wächst.

Das „Heidelberg“ erinnert an ein Ausflugslokal der 70er Jahre: Weinlaub (aus Plastik) hängt von der Decke, auf den Tischen liegen Stoffdecken, zuerst eine weiße, dann schräg darüber, eine rote. Gesessen wird auf mit Polster bezogenen Holzstühlen oder Eckbänken, die Wände zieren gestickte Bilder, die vom Landleben erzählen. Über der Theke thront ein Hirschkopf, aus dem Radio tönt deutsches Liedgut.

Das „Heidelberg“ steht jedoch nicht an der Bergstraße oder im Sauerland, sondern an der Upper East Side in New York City. Es ist eine Institution in der Yorkville genannten Nachbarschaft, in die einst viele zogen, die ihre Heimat Deutschland verlassen hatten. Die 86. Straße war ab 1880 eine der bevorzugten Gegenden für deutschstämmige Einwanderer, die dort Clubs, Theater, Geschäfte, Restaurants eröffneten.

Wie die Bedienung im „Heidelberg“ erzählt, kommen nach wie vor viele „Locals“, Anwohner, zum Mittag- oder Abendessen hierher, „manche schon seit 20 Jahren“. Nicht alle haben deutsche Wurzeln, aber sie alle wollen deutsches Essen. Die Speisekarte liest sich wie ein schlechtes Klischee über Deutschland: Bratwurst mit Sauerkraut, Eisbein, Jägerschnitzel, Reibeplätzchen, Sülze, Schwarzwälder Kirschtorte – eigentlich ist alles, was es an deutscher Hausmannskost gibt, vertreten. Der gute deutsche Bohnenkaffee wird in einer Tasse serviert, die auf einem mit einem Tortendeckchen versehenen Unterteller steht.

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Promis für die Bundesversammlung

Die Landtagsfraktionen küren am Dienstag ihre Delegierten für die Wahl des Bundespräsidenten am 18. März. Voraussichtlich kann Baden-Württemberg wie bei der letzten Präsidentenwahl 2010 wieder 79 Delegierte zur Abstimmung schicken.

Nach dem Rücktritt von Christian Wulff stehen der DDR-Bürgerrechtler Joachim Gauck und die als Nazi-Jägerin bekannte Journalistin Beate Klarsfeld zur Wahl. Gauck gilt als Kandidat von Union, SPD, Grünen und FDP als klarer Favorit. Die Landtagsfraktionen können auch Prominente aus Wirtschaft, Kultur und Sport zu Wahlleuten bestimmen.

Peter Härtling Wahlmann für die SPD?

Es gilt als wahrscheinlich, dass die CDU den scheidenden Freiburger Regierungspräsidenten Julian Würtenberger nominiert, der nach dem Willen von Grün-Rot Ende März in den vorzeitigen Ruhestand gehen soll.

Für die SPD könnte dem Vernehmen nach erneut die Paralympics-Siegerin im Biathlon, Verena Bentele, ins Rennen gehen. Zudem ist der 78-jährige Kinderbuchautor Peter Härtling als Wahlmann im Gespräch.

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© Stuttgarter Zeitung

Verfehlen der Kanzlermehrheit ist „herbe Niederlage“

Hat sie noch das Vertrauen der Koalition? Angela Merkel. Foto: dpa

Die Grünen werten das Verfehlen der Kanzlermehrheit für Merkel als „herbe Niederlage“. Bei der nächsten Abstimmung zur Europapolitik müsse Merkel die Vertrauensfrage stellen.

Berlin –  

Die Regierungskoalition hat bei der Abstimmung über das zweite Rettungspaket für Griechenland im Bundestag die sogenannte Kanzlermehrheit verfehlt. Wie es am Montagabend in Bundestagskreisen hieß, stimmten von der schwarz-gelben Koalition lediglich 304 Abgeordnete für die Vorlage der Bundesregierung. Die Kanzlermehrheit liegt bei 311 Stimmen.

Die schwarz-gelbe Koalition verfügt im Bundestag über 330 Mandate. Zuvor hatte der Bundestag das Hilfspaket mit deutlicher Mehrheit angenommen. Dafür votierten 496 Abgeordnete, 90 stimmten mit Nein, fünf Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Das bis 2014 angesetzte zweite Hilfspaket für Griechenland umfasst insgesamt 130 Milliarden Euro.

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 © 2010 Frankfurter Rundschau


Mit Sonderschauen gegen das Minus

Der Silberpfeil zieht die Massen an: In der Publikumsgunst  lässt  das Mercedes-Benz Museum alle anderen Museen hinter sich Foto: Mercedes-Museum 
Der Silberpfeil zieht die Massen an: In der Publikumsgunst lässt das Mercedes-Benz Museum alle anderen Museen hinter sich Foto: Mercedes-Museum

Die Landeshauptstadt ist nicht nur ihrer Wirtschaftskraft und ihrer schönen Lage wegen ein Magnet für Besucher aus nah und fern, es ist auch ihr kultureller Reichtum, der dem Leben in der Stadt zwischen Wein und Reben Würze verleiht. Kultur kostet zwar viel Geld, sie bringt aber auch etwas ein, wobei sich nicht exakt bemessen lässt, wie viel Geld allein durch Museumsbesucher in den städtischen Geldkreislauf gelangt.

Leichter Rückgang auch im Porsche-Museum

Fest steht: Ein durchschnittlicher Tagesgast, der nicht in Stuttgart übernachtet, lässt hier nach Erhebungen der Stuttgart-Marketing GmbH 27 bis 28 Euro am Tag liegen . Der Durchschnittsreisende, der in Stuttgart übernachtet, gibt pro Tag 18 Euro aus, 34 Prozent für Gastronomie, Kultur oder Dienstleistungen.Wenn bei Großereignissen wie der Römerausstellung im Jahre 2006 mehr als 150.000 Menschen nach Stuttgart kommen, die alle irgendwo essen und trinken wollen und eventuell auch noch Einkäufe erledigen, dann klingelt der Euro in der Innenstadt.

Besondere Anziehungskraft hat dabei das Mercedes-Benz Museum in Bad Cannstatt. Es hat 2011 erneut mehr Besucher gezählt als im Vorjahr. Die Zahl stieg von 650.000 auf 701.000. Im Jubiläumsjahr zum 125. Geburtstag des Automobils erhöhte sich zudem die Zahl ausländischer Gäste deutlich. Leicht gesunken ist dagegen die Besucherschar im Porsche-Museum. Waren es im Jahr 2010 noch 385.000 Besucher, so sank ihre Zahl im Vorjahr auf 367.000.

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© Stuttgarter Nachrichten

Übergangsquartier des Kulturbetriebs

Das Wilhelmspalais am Charlottenplatz wird von Mai an für anderthalb Jahre ein attraktiver Veranstaltungsort für Ausstellungen, Firmenveranstaltungen, Vorträge, Filmvorführun­-gen, Konzerte, Modeschauen, Tanzabende, Theater und Lesungen. „Wer will und ins Konzept passt, kann mieten.“ Das haben die Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann und der Stadtkämmerer Michael Föll (beide CDU) in der jüngsten Verwaltungsausschusssitzung mitgeteilt. Die Bücherei ist bekanntlich vom Wilhelmspalais in den Bibliotheksneubau am Mailänder Platz umgezogen. Das Stadtmuseum wird erst im Herbst 2013 einziehen. „Bekanntlich wird ein Gebäude nicht besser, wenn man es nicht bespielt“, freut sich Föll über die Zwischennutzung der leeren Räume.

Die Koordination der Veranstaltungen übernimmt nicht die fürs Museum verantwortliche Anja Dauschek, sondern das erfahrene Duo Thorsten Gutbrod und Stefan Mellmann. Sie wirken in den Wagenhallen am Nordbahnhof seit Jahren äußerst erfolgreich. Für Gutbrod ist das Wilhelmspalais „eines der schönsten Gebäude Stuttgarts“. Er freue sich darauf, es mit Leben füllen zu können.

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© Stuttgarter Zeitung

Busfahrer wollen morgen und übermorgen streiken

Pendlern und Schülern drohen am Dienstag und Mittwoch in zehn Städten in Baden-Württemberg massive Einschränkungen im Busverkehr. Die Gewerkschaft ver.di hat mehrere hundert Fahrer, die bei privaten Busunternehmen arbeiten, erneut zum Warnstreik aufgerufen.

In Stuttgart stehen die Autofahrer wegen eines Streiks im öffentlichen Nahverkehr im StauAn beiden Tagen sollen die Busfahrer außerdem in einer Urabstimmung über einen unbefristeten Streik in dem festgefahrenen Tarifkonflikt entscheiden, sagte ver.di-Verhandlungsführer Rudolf Hausmann. Das Ergebnis werde an diesem Donnerstag verkündet.

Morgen sind die Busfahrer in Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen, Schwäbisch Hall, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim, Trossingen, Tuttlingen und Müllheim dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Am Mittwoch soll es in Reutlingen und Tübingen einen Warnstreik geben. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass sich mehr als 800 Beschäftigte an den Aktionen beteiligen.

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Teile des Schlossgartens wieder freigegeben

Der Schlossgarten darf von Dienstag an wieder betreten werden - mit Ausnahme der markierten Bereiche. Foto: Stadt 

Der Schlossgarten darf von Dienstag an wieder betreten werden – mit Ausnahme der markierten Bereiche. Foto: Stadt
 
Das Aufenthalts- und Betretungsverbot für Teile des Mittleren Schlossgartens ist wieder aufgehoben worden. Das teilte die Stadt Stuttgart am Montag mit. Der Grund: „Die polizeilichen Maßnahmen zur Errichtung des Baufelds“ seien abgeschlossen worden, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Freigabe des Schlossgartens gilt ab Dienstag, 28. Februar 2012, um 18 Uhr.Doch nicht der gesamte Schlossgarten ist davon betroffen. Ausgenommen sind die Areale innerhalb des Schutzzauns für die Juchtenkäfer (grün markierter Bereich auf der Karte) und die eigentliche Baustelle. Die übrigen Flächen dürfen wieder betreten werden. Die Straße am Schlossgarten wird voraussichtlich am Mittwoch, 29. Februar 2012 wieder geöffnet.

Im Rahmen der Baumaßnahmen zu Stuttgart 21 kann es weiterhin gelegentlich zu kurzzeitigen Sperrungen einzelner Wege oder einiger Parkbereiche kommen. Die Stadt bittet dafür um Verständnis.

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Gaukler sollen Kiosk weichen

Manche Dinge nehmen eine erstaunliche Wendung“, sagt Andrea Krueger. 20 Minuten lang hat die Bezirksvorsteherin mehr oder minder wohlwollende Kommentare zu dem Vorschlag eingesammelt, den historischen Jahrmarkt im Höhenpark auf dem Killesberg auf einen anderen Platz zu verlegen. Dann herrschte allenthalben Empörung unter den Bezirksbeiräten. Auslöser des Sinneswandels war ein Kiosk, der an eben jener Stelle aufgebaut werden soll. Dass die Gaukler weichen, wäre in Ordnung, dass sie einem Verkaufsstand weichen sollen, „das hat ein Geschmäckle“, sagt die FW-Beirätin Anna Kedziora. So sahen es am Ende mit ihr die anderen Lokalpolitiker.

Seit mehr als 15 Jahren baut das Ehepaar Eliszi und Uwe Kircher jedes Frühjahr am Fuß des Aussichtsturms seinen historischen Jahrmarkt auf, mit Waffelstand, Orgel, Schiffsschaukel, Kinderkarussell, Theaterzelt. Im Lauf der Zeit wuchs und wuchs der Markt. „Das war uns nicht immer recht“, sagt Eberhard Schnaufer, der beim Gartenamt für den Park zuständig ist. Ein Kettenkarussell war der Stadt dann eine Attraktion zu viel. Es wartet wieder im Lager auf andere Einsätze. Der Jahrmarkt ist höchst beliebt, nicht nur bei Kindern. Kaum ein Bezirksbeirat, der nicht bekannte, regelmäßig Gast bei den Kirchers zu sein.

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© Stuttgarter Zeitung

Wir basteln uns eine bessere Stadt

Hauptsache verschönern – egal wie.
Egal wie – Hauptsache schöner. Foto: Mor Arkadir 
Hauptsache verschönern – egal wie. Egal wie – Hauptsache schöner. Foto: Mor Arkadir

Stuttgart-Nord – Die Kunst ist, einmal anders zu denken. Geld haben sie nicht, jedenfalls noch nicht. Die Zuschussanträge liegen bei allen erdenklichen Organisationen, die Antworten fehlen noch. Aber „wir rödeln schon“, sagt David Baur. Konkret beschrieben bedeutet dies: Wer ihn sprechen will, kann ihn genauso gern morgens um sieben wie nachts um elf anrufen.

Unter Umständen rödeln er und die anderen vergeblich, denn ohne Geld wird nichts aus dem, was die altehrwürdige New York Times als „Guerilla-Architektur“ beschrieb – das ist nicht im Sinne von Terrorismus gemeint, sondern durchaus respektvoll. Würden sie noch nicht rödeln, wären sie niemals rechtzeitig fertig, bis Juli. Ohnehin ist doch das Wesen von Experimenten, dass sie misslingen können.

Baur ist Künstler, einer von den rund 70, die sich in den Wagenhallen im Nordbahnhofviertel einquartiert haben. Denen hat der Gemeinderat offiziell sein Wohlwollen erklärt. Nach anfänglichem Argwohn ist man im Rathaus ein wenig stolz, dass die Schwaben-Hauptstadt jetzt auch eine Art Kreativ-Biotop hat, das bundesweit bekannt ist, nicht immer nur Berlin oder Hamburg oder auch mal Tübingen. Baur zieht den Reißverschluss seines Rollkragenpullovers hoch. So weit geht das Wohlwollen auch wieder nicht, dass der Gemeinderat das Geld dafür spendieren würde, in Stuttgarts Künstler-Biotop eine Heizung einbauen zu lassen.

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© Stuttgarter Nachrichten

Faulheit erwünscht!

Über die etwaigen Ursachen und Nutzen der guten alten Faulheit.


„Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft.“ Das hat schon Gerhard Schröder gesagt. Der muss es ja wissen. Und wenn man es sich genau überlegt: Heutzutage ist ja wirklich keiner mehr faul, Stichwort: Burn-out.

Aber wenn schon faul, dann doch wenigstens auf die produktive Art: Man prokrastiniert. Statt für die Klausur zu lernen, putzt man erst mal die Wohnung. Und danach könnte man doch eigentlich noch Wäsche waschen. Oder Briefe schreiben. Faul? Aber nicht doch! 

Bleiben die Fragen: Warum ist man eigentlich faul? Und könnte Faulheit nicht doch zu irgendetwas gut sein, obwohl man damit den Zorn des Ex-Kanzlers auf sich zieht?

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